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Welchen Kamera Modus nutzen

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Vor einigen Wochen hatte ich auf meiner Facebook- Seite gefragt, welchen Kamera Modus meine Leser so nutzen. Überraschenderweise kam dabei heraus, dass viele den manuellen Modus nutzen.

 

Vorab möchte ich aber erst einmal für die Einsteiger die wichtigsten verschiedenen Kamera-Modi vorstellen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Modi lassen sich meist über ein Einstellrad anwählen. Dort sind entsprechende Kurzbezeichnungen abgebildet, welche je nach Kamerahersteller variieren können.

 

Kamera Modus – Av oder A

Steht für Blendenvorwahl oder auch Zeitautomatik.

Diesen Modus nutze bei mindestens zu 90% meiner Fotos.

Hier stellt man einfach die gewünschte Blende ein (Blendenvorwahl) und die Kamera berechnet die dazu passende Verschlusszeit (Zeitautomatik) selbstständig. Ganz easy. Sollte ein Bild zu dunkel oder zu hell sein, kann man dies ganz einfach über die Belichtungskorrektur ausgleichen. Damit sagt man der Kamera, dass sie die Verschlusszeit etwas verkürzen, oder verlängern soll, was wiederum dazu führt, dass das neue Foto dann dunkler oder heller wird.

Ganz nach dem Try and Error Prinzip.

Warum nutze ich diesen Modus so gern?

Weil ich furchtbar faul und bequem bin. Und weil digitale Fotos ja kein Geld mehr kosten.

Klar, zu analogen Zeiten, war das keine Option. Aber heutzutage sieht man doch auf dem Display sofort, ob das Bild über- oder unterbelichtet ist, stellt die Korrektur ein und mach einfach ein neues Bild. So lange bis es passt.

Ein anderer Punkt ist, dass ich gern die Blende vorgebe, damit ich eine bestimmte Schärfe oder auch Unschärfe erhalte. Um die Verschlusszeit möchte ich mich nicht kümmern.
Und warum wird das nun eigentlich A oder Av abgekürzt? Das kann sich doch kein Mensch merken.

Naja, das kommt halt, wie alles heutzutage aus dem Englischen: A = Aperture (Blende, Öffnung) bzw Av = Aperture Value

 

S, Tv oder T

Bei der Blendenautomatik oder Zeitvorwahl ist es genau andersrum.

Es wird eine gewünschte Verschlusszeit eingestellt. Zum Beispiel 1/250 (Zeitvorwahl). Die Kamera berechnet dann für jedes Foto die entsprechende Blende (Blendenautomatik).

Ich nutze diese Option nie, aber z.B. Sportfotografen nutzen diese Möglichkeit sehr gern. Sie müssen sicherstellen, dass die Verschlusszeit eine bestimmte Zeit nicht unterschreitet, sonst würde der Fussballspieler nur unscharf auf dem Foto erscheinen.

Die Bezeichnungen sind wieder aus dem Englischen abgeleitet.

S = Shutter Priority, Tv = Time Value oder eben T = Time

 

ISO und die Blenden- oder Zeitvorwahl

Achtung, hier ein wichtiger Punkt!

Oft habe ich schon folgendes gehört „… nun fotografiere ich schon mit Av oder Tv und trotzdem rauschen die Bilder noch so doll…“. Nun macht man sich die Arbeit und stellt Zeit oder Blende vorher ein und dennoch sehen die Bilder unschön aus, weil die ISO zu hoch eingestellt ist.

Obacht! Oft ist die so genannte ISO- Automatik aktiviert. Die Kamera passt bei den vorhergehenden Modi die ISO (Empfindlichkeit) an, wenn die Grenzen der Blende oder Verschlusszeit erreicht sind!

Ob man dieses Feature benötigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Man kann die den ISO Bereich auch vordefinieren, zum Beispiel so, dass der Kamera nur ein Rahmen von ISO 100 – 800 zur Verfügung steht.

Ich habe es komplett deaktiviert.

 

Manuell

Im manuellen Modus stellt man Blende und Verschlusszeit selbst ein.

Diese Einstellung wähle ich gern in den Abendstunden, wenn der Av Modus meiner Kamera keine exakten Werte mehr liefert. Ebenfalls nutze ich diese Einstellung, wenn ich mit einem externen Blitz arbeite und die Blitzsynchronzeit nicht überschreiten möchte.

Die Bedienung ist meines Erachtens simpel.

Die Kamera unterstützt den Fotografen in dem sie auf dem Display oder im Sucher die Belichtungsmessung anzeigt. Dieser zeigt in der Regel an, ob das zu erwartende Bild unter- oder überbelichtet ist.

Belichtungsanzeiger

Durch Ändern der Verschlusszeit oder der Blende verschiebt sich der Zeiger auf dem Belichtungsanzeiger.

Bulb

Der Bulb Modus ist so ähnlich wie der manuelle Modus. Nur hier legt man die Verschlusszeit nicht durch eine Einstellung an der Kamera fest. Der Verschluss bleibt einfach so lange geöffnet, wie der Auslöser der Kamera gedrückt wird. Lässt man diesen los, endet die Verschlusszeit.

Diese Einstellung nutzt man meist dann, wenn man mit Belichtungszeiten jenseits von 30 Sekunden arbeitet.

Denn bei 30 Sekunden ist bei den oben genannten Modi in der Regel Schluss! Es gibt einige Ausnahmen, aber bei den meisten Kameras greift diese Regel noch.

Wer keine Lust hat, den Auslöser 5 Minuten oder eine halbe Stunde gedrückt zu halten, dem sei gesagt, dass man bei Fernauslösern den Auslöseknopf normalerweise im gedrückten Zustand arretieren kann. Auch hier gibt es Ausnahmen, aber diese aufzuführen ist mir zu müßig.

 

Automatikmodus

Kommen wir zu den Automatikmodi. Diese gibt es in den vielfältigsten Ausprägungen: Sportmodus, Landschaftmodus , Portraitmodus, P oder A oder Grüner Modus… usw)

Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, was die Kamera da so im Hintergrund einstellt.

Diese Kamera-Modi nutze ich auch nicht, meine Spiegelreflexkameras besitzen so etwas nicht einmal. In meinen Augen absolut sinnlose Modi, die jemand, der sich eine DSLR kauft auch nicht nutzen sollte. Wenn man schon eine solche Anschaffung tätigt, sollte man sich mit der Kamera auseinandersetzen und die Möglichkeiten ausschöpfen, ansonsten kann man auch bei einer Kompakt- oder Systemkamera bleiben.

Sorry, wenn sich nun jetzt einige Leser auf den Schlips getreten fühlen, aber ich kann es nicht lassen.

Immer wenn ich einen Super- Duper Fotografen (sieht man meist am Auftreten) mit einem RIEEESEN Objektiv und fettester Kamera sehe, der im Automatikmodus fotografiert muss ich spontan lachen. Es geht nicht anders! :-)

Okay, nun genug davon.

Im Großen und Ganzen soll es das auch schon gewesen sein. Ich hoffe dem Einen oder Anderen geholfen zu haben.

Wenn ihr Fragen oder Anmerkungen habt, nutz einfach die Kommentarfunktion.

 

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